Maja hat geschrieben: ↑Mo 10. Okt 2022, 17:42
Dieses Nachmachen kann ich einfach nicht nachvollziehen, zumal der Geschmack oft mit Fleisch wenig zu tun hat.
So habe ich früher auch gedacht.
Aber inzwischen habe ich einen Denkprozess durchlaufen, ohne von einem militanten Veganer missioniert worden zu sein.
Eigentlich esse ich gerne Fleisch. Als Kind war paniertes Schnitzel mit Kartoffelpüree mein Leibgericht.
Heute möchte ich aus Überzeugung kein Fleisch mehr essen, und wenn, dann nur noch ganz selten richtig gutes Fleisch von einem Tier, das ich gewissermaßen persönlich vorher noch lebendig gesehen habe und weiß, wie und wo es gelebt hat und geschlachtet wurde.
Und da geht es mir noch nicht mal darum, dass dieses Fleisch dann total viel besser schmeckt als industriell produziertes Fleisch
von einer unglücklich in einem engen Koben auf Spaltboden gehaltenen Sau.
Denn eigentlich hat Fleisch ja sowieso wenig Eigengeschmack.
Der Geschmack, das sind doch eher die Röstaromen des heiß angebratenen Proteins, der knusprigen Panade (bei meinem Kinderschnitzel)
oder meinetwegen der Sauce, in der das Fleisch auf dem Teller liegt.
Und wenn ich diesen Geschmack -vielleicht etwas abgeändert, aber das ist, wie schon gesagt, reine Gewöhnungssache-
auch in einem Bratling aus Erbsenprotein finde, dann brauch ich doch kein totes Tier zu essen.
Ich bin mit einem
Valess-Schnitzel mit Kartoffelstampf heute genau so zufrieden, wie ich es als Kind mit meinem Kinderschnitzel war.
Mehr verlange ich doch gar nicht.
Und wenn jetzt das Argument mit der Zutatenliste kommt:
Klar, sind in so einem vegetarischen/veganen Bratling jede Menge Zusatz-, Geschmacks- und auch Konservierungsstoffe drin.
Aber erstens isst man sowas ja (hoffentlich!) nicht jeden Tag.
Und zweitens stehen die Zutaten Antibiotika, ESBL- und MRSA-Keime, Tierleid und Umweltzerstörung nicht auf der Fleischverpackung drauf.
Sind aber dennoch drin.